adelphi geht neue Wege bei der Analyse klimabedingter Konfliktrisiken

Uploads - Projekte - Bilder: iStock_000009435580_Small.jpg

Im Projekt Weathering Risk werden anhand detaillierter Szenariopläne Ansatzpunkte für die Bewältigung der durch die Klimakrise verursachten Instabilität ermittelt. Die zugrundeliegende Methodik beruht auf neuesten qualitativen und quantitativen Analysen.

03.06.2021

Der Klimawandel macht bereits erzielte Fortschritte für nachhaltige Entwicklung und Frieden rückgängig, birgt Risiken für die menschliche Sicherheit und erschwert es, Frieden zu erreichen. Einige der Veränderungen, etwa der Temperaturanstieg, die Versauerung der Ozeane oder sich wandelnde Niederschlagsmuster, setzen schleichend ein, während andere klimabedingte Ereignisse, wie zum Beispiel Stürme und Überschwemmungen, plötzlich hereinbrechen. Beides kann sich auf die wirtschaftliche und politische Sicherheit sowie auf die Sicherheit der Ernährung, Gesundheit und Umwelt einer bestimmten Gemeinschaft auswirken.

Eine komplexe globale Notlage

Die Klimakrise erschwert die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Blaupause für eine bessere und nachhaltigere Zukunft für alle sind. Die Vereinten Nationen und ihre Partner haben die Klimakrise als globale Notlage identifiziert, die über nationale Grenzen hinausgeht. In den vergangenen zehn Jahren haben viele Länder neue Programme, Initiativen und Institutionen ins Leben gerufen, um zu untersuchen, wie der Klimawandel die Widerstandsfähigkeit insbesondere in fragilen Ländern gefährdet. Es gab mehrere Debatten des UN-Sicherheitsrates zu diesem Thema. Durch die Einführung des Klimasicherheits-Mechanismus (Climate Security Mechanism) im Jahr 2018 wurde die institutionelle Kapazität der UN zur Bewältigung klimabedingter Sicherheitsrisiken erhöht. 

Politiker/-innen und Entscheidungstragende verschiedener Sektoren, insbesondere in den Bereichen Entwicklung, Diplomatie und Verteidigung, haben nach Wegen gesucht, klimabedingte Sicherheitsrisiken vorherzusagen und darauf zu reagieren. Für ein effektives und nachhaltiges Vorgehen muss jedoch die Komplexität der verschiedenen Faktoren und Wechselwirkungen heruntergebrochen und in ein detaillierteres Verständnis der Beziehung von Umweltveränderungen und Sicherheitsrisiken in einem bestimmten Kontext überführt werden. Damit aus dem Bewusstsein für die Risiken stichfeste Maßnahmen werden, die das Leben der Menschen vor Ort verbessern, müssen konkrete Ansatzpunkte identifiziert werden.

Hier setzt die Methode von Weathering Risk an

Unter der Leitung von adelphi und dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung wird im Projekt Weathering Risk ein skalierbarer Ansatz zur Risikobewertung entwickelt, um Klima- und Sicherheitsrisiken zu identifizieren und darauf zu reagieren. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit wichtigen Partner/-innen aus Politik und Praxis wirksamere Lösungen zu ermöglichen, mithilfe derer die Risiken, die sich durch den Klimawandel für die nachhaltige Entwicklung und Frieden ergeben, abgeschwächt werden können. Zentrales Anliegen des Projekts ist es, eine friedliche und gerechte Entwicklung zu erreichen und sicherstellen, dass niemand angesichts eines sich ändernden Klimas zurückbleibt.

Der Ansatz von Weathering Risk besteht aus fünf Schritten: 

  1. Klimafolgenanalyse 
  2. Analyse klimabedingter Sicherheitsrisiken 
  3. Vorausschau und Szenarioplanung, einschließlich Konsultationen mit Expertinnen und Experten
  4. Maschinelles Lernen zur Überprüfung und Validierung von Annahmen 
  5. Ermittlung von No-regret-Maßnahmen für Politik und Entscheidungstragende

Weitere Informationen zu Weathering Risk erhalten Sie im Methodenpapier (auf Englisch). 

Partner und Beirat

Weathering Risk wird von einem strategischen Beirat aus elf führenden Persönlichkeiten der Entwicklungs-, Umwelt-, Außen- und Sicherheitspolitik geleitet. Ziel des Projekt ist es, Politiker/-innen und Entscheidungstragenden eine nachhaltige Entscheidungsgrundlage zu liefern, indem dringend benötigte Klimarisikoanalysen auf Grundlage lokaler Daten bereitgestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der neuen Weathering-Risk-Website.

Ansprechpartnerin: Janani Vivekananda