Ehrgeizige Ziele für den Emissionshandel – ICAP-Statusbericht 2024
News vom 10. Apr. 2024
News vom 21. Okt. 2015
Während die Unterhändler derzeit in Bonn zur letzten UN-Klimaverhandlung vor der großen Klimakonferenz in Paris zusammenkommen, bekräftigt die International Carbon Action Partnership (ICAP) die Bedeutung des Emissionshandels als eines der wichtigsten Instrumente für den globalen Klimaschutz.
In einer aktuellen Vorlage bei der UNFCC Ad-hoc-Arbeitsgruppe zur Durban-Plattform für verstärktes Handeln (Ad Hoc Working Group on the Durban Platform for Enhanced Action - ADP) plädiert ICAP für ein Klimaschutzabkommen, das die Staaten nicht nur bei der freiwilligen Übertragung von Emissionsminderungsresultaten unterstützt. Zusätzlich müsse das Abkommen auch einen stabilen Rahmen für internationale Übertragungen schaffen, die Entwicklung von verlässlichen MRV-Standards fördern und auf das vorhandene Wissen und die bestehenden Institutionen der Länder und der UNFCCC zurückgreifen. Ein solches Abkommen könne sodann eine Richtschnur für Vertragsstaaten sein, wie sie mithilfe von Marktmechanismen die in ihren Intended Nationally Determined Contributions (INDCs) festgelegten Klimaziele erreichen können.
"Kohlenstoffmärkte sind effizient, da sie die Kosten für die Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes reduzieren. 17 existierende Emissionshandelssysteme auf vier Kontinenten sind ein Beweis dafür, dass sich der Trend weltweit hin zu ‚Cap-and-Trade‘-Programmen entwickelt", so der ICAP-Ko-Vorsitzende Jean-Yves Benoit aus Québec. "Die bislang eingereichten INDCs zeigen, dass sich viele Länder dafür aussprechen, Marktmechanismen auch nach 2020 zu unterstützen", ergänzt der Ko-Vorsitzende Marc Allessie aus den Niederlanden. "Wir hoffen, dass das Pariser Klimaschutzabkommen diesen Trend widerspiegeln wird."
Die ICAP ADP-Vorlage kann hier heruntergeladen werden.
Die 2007 gegründete International Carbon Action Partnership (ICAP) verbindet regionale, nationale und subnationale Regierungen und öffentliche Behörden aus der ganzen Welt, die entweder bereits ein Emissionshandelssystem eingeführt haben oder planen dies zu tun. ICAP bietet eine Plattform, um wichtige Aspekte der Ausgestaltung von Emissionshandelssystemen und den Weg zu einem globalen Kohlenstoffmarkt zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Weltweit hat ICAP inzwischen 31 Mitglieder und vier Beobachter.
Die Arbeit von ICAP konzentriert sich im Wesentlichen auf drei Bereiche: den Technischen Dialog, das ‚Capacity Building‘ im Bereich Emissionshandel und den EHS-Wissensaustausch. ICAP fördert den Technischen Dialog zwischen ihren Mitgliedern, um Erfahrungen im Bereich von Emissionshandelssystemen auszutauschen, die langfristig den Weg hin zu einem globalen Kohlenstoffmarkt ebnen. Eine von ICAP ins Leben gerufene Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Verknüpfung von Emissionshandelssystemen. Seit 2009 veranstaltet ICAP zudem Kurse zu technischen Fragestellungen wie Gestaltung und Implementierung von EHS für Teilnehmer aus Schwellen- und Entwicklungsländer. ICAP fungiert darüber hinaus als Wissens- und Informationsplattform und sammelt und verbreitet die wichtigsten Neuigkeiten und Trends zum Thema EHS weltweit.
Seit 2008 ist adelphi Projektträger der ICAP und stellt den hauptverantwortlichen Projektmanager sowie die Mitarbeiter des Sekretariats. Zu ihren Aufgaben gehören die gesamte fachliche und strategische Unterstützung des ICAP-Prozesses, einschließlich Analysen und Briefings zu unterschiedlichen Aspekten des Emissionshandels weltweit, sowie Administration und Finanzmanagement.