Im Jahr 2009 identifizierte eine Gruppe von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen für neun Bereiche die Grenzen der Belastbarkeit unserer Erde. Diese Grenzen werden als "Planetare Grenzen" oder auch als "kritische Planetare Grenzen" bezeichnet. Die internationale Arbeitsgruppe um Johan Rockström, Direktor des Stockholm Resilience Centre, beschäftigte sich des Weiteren mit der Frage, wie die Wechselwirkungen zwischen ökologischen Prozessen und menschlichem Handeln konkret ausgestaltet und gesteuert werden könnten. Nach Ansicht der Arbeitsgruppe soll sich die Menschheit innerhalb der Grenzen dieser Prozesse einrichten und fortentwickeln. Ein Überschreiten der Grenzwerte verursache Veränderungen der ökologischen Rahmenbedingungen, die sich zu einem lebensgefährdenden Risiko für zukünftige Generationen entwickeln könnten.
Konsortium entwickelt Handlungsempfehlungen für die deutsche Umweltpolitik
Das Konzept der Planetaren Grenzen ist bereits heute eines der Leitmotive der Umweltpolitik in Schweden und der Schweiz. Im Auftrag des Umweltbundesamts prüft nun ein von adelphi geführtes Konsortium die Relevanz und die politischen Anwendungsmöglichkeiten des Konzepts in Deutschland. Dabei sollen die Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Herausforderungen der Ausgestaltung des Konzepts im nationalen, europäischen und internationalen Kontext analysiert werden.
Die umfassende Untersuchung betrachtet dazu die Auswirkungen für Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft und fokussiert sich zugleich auf unterschiedliche Zielgruppen und Zwecke. Ziel des Projekts ist es, Handlungsempfehlungen für die wichtigen umweltpolitischen Institutionen zum Umgang mit dem Konzept der Planetaren Grenzen zu formulieren.
adelphi kooperiert in diesem Vorhaben mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und dem Stockholm Environment Institute (SEI) sowie Experten der Oxford University, des Stockholm Resilience Centre und von Shaping Environmental Action.