Ehrgeizige Ziele für den Emissionshandel – ICAP-Statusbericht 2024
News vom 10. Apr. 2024
News vom 12. März 2018
Die SEED-Awards für Unternehmertum und nachhaltige Entwicklung zeichnen jedes Jahr die vielversprechendsten lokalen Startups aus, die ökologisch-soziale Innovationen zur Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit und Bekämpfung von Armut umsetzen. Dieses Jahr können sich Unternehmen aus Indien, Kolumbien, Tansania, Thailand und Uganda bewerben.
Die Preisträger werden von einer unabhängigen internationalen Jury ausgezeichnet und erhalten neben finanzieller Unterstützung eine sechsmonatige Beratung sowie Unterstützung bei Vermarktung und Networking. Beim diesjährigen Wettbewerb werden vor allem innovative Geschäftsmodelle gesucht, die in den genannten Ländern zur Umsetzung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft beitragen.
Die Bewerbungsfrist für die diesjährigen SEED Awards endet am 3. April 2018.
Einer der 20 Gewinner der letzten SEED Awards ist „Unique Quality Product Enterprise“ (UQE) aus Ghana. Das Unternehmen setzt an gleich zwei wichtigen Stellschrauben bei der Bekämpfung von Hunger und Armut an: Erstens trägt das Unternehmen in jenen Regionen Ghanas zur Klimaresilienz bei, in denen Dürren und Überschwemmungen Ernährungsunsicherheit und Unterernährung in der Bevölkerung verschärfen. Zweitens fördert UQE die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen, die traditionell kein eigenes Land besitzen und bewirtschaften dürfen und daher besonders leicht von Armut betroffen sind.
Das Unternehmen erreicht diese Ziele durch den Anbau von Foniohirse – einer Art „Urgetreide“, das lange fester Bestandteil der lokalen Bevölkerung war, dann aber durch die Einführung von Reis und anderen Getreidesorten in Vergessenheit geriet. Dabei verfügt es über viele gesunde Nährstoffe und einen weiteren essentiellen Vorteil gegenüber herkömmlichem Getreide: Es ist klimaresistent: Weder Dürren noch Überschwemmungen können ihm etwas anhaben.
„Unternehmen wie Unique Quality Product Enterprise verknüpfen soziale Aspekte mit ökologisch höchst relevanten Themen – und schaffen es dabei, selbst unter widrigsten Umständen, ein selbsttragendes Geschäftsmodell zu entwickeln", so Jona Liebl, der Programmleiter von SEED. Ziel von SEED sei es, solche Erfolgsmodelle bekannter zu machen und durch gezielte Trainingsprogramme darauf hinzuwirken, dass gute Praxis und auch in anderen Regionen und Ländern ihre positiven Auswirkungen entfalten kann.
Salma Abdulai ist die Gründerin und Geschäftsführerin von UQE. Mit ihrem Unternehmen brachte sie Foniohirse zurück auf die Äcker und bildet Frauen im Anbau und der Verarbeitung des Getreides aus. Die Hürden, die Salma Abdulai bis zum Erfolg von UQE überwinden musste, waren dabei jedoch alles andere als gering, denn die Tradition, dass Frauen kein eigenen Land bewirtschaften dürfen, ist tief in der Kultur Nordghanas verwurzelt. Sie verhandelte mit Stammesoberhäuptern und lokalen Anführern, um Frauen Zugang zu brachliegendem Gemeindeland zu verschaffen – mit Erfolg: Heute können Frauen auf ungenutzten Landflächen Foniohirse anbauen und an UQE verkaufen. „Alle haben mir gesagt: ‚Was du vorhast, ist unmöglich‘ – und es hat trotzdem geklappt! Die Kultur und die Tradition sind nach wie vor da, aber Frauen haben jetzt Zugang zu Land“, so Salma Abdulai.
Als Gewinner der SEED Awards 2016 erhielt UQE eine sechsmonatige technische Beratung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens. „Durch den Business-Plan, den wir gemeinsam mit SEED erarbeitet haben, konnten wir sofort die Finanzierung für unsere wichtigste Infrastruktur sicherstellen“, so Salma Abdulai. Außerdem bahnte SEED die Zusammenarbeit von UQE mit der internationalen NGO „Send Ghana“ an, die insgesamt 200 Frauen im agrarökonomischen und klimagerechten Anbau von Foniohirse ausbildete.
Mehr zu UQE erfahren Sie hier in der SEED-Fallstudie über UQE.
SEED wurde 2002 im Rahmen des World Summit on Sustainable Development in Johannesburg gemeinsam vom United Nations Environment Programme (UNEP), dem United Nations Development Programme (UNDP) und IUCN (International Union for Conservation of Nature) ins Leben gerufen. Seit 2006 ist adelphi Implementing Partner und hat 2013 mit seinem non-profit-Arm adelphi research auch die Projektträgerschaft von SEED übernommen.
Die diesjährigen Low Carbon Awards werden durch die Internationale Klimaschutzinitiative des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) ermöglicht.