
Viele Regierungen von Entwicklungsländern loten derzeit ihre Optionen für den Übergang zu einer emissionsarmen und ökologisch nachhaltigen Wirtschaft aus. Dabei fällt vielen zuerst die Möglichkeit ins Auge, lokale umwelt- und sozialverträgliche Unternehmen weiterzuentwickeln. Insbesondere die zahlreichen Kleinunternehmen in Entwicklungsländern eignen sich, um die Chancen des transformativen Wandels zu nutzen. Mit ihrem lokalen, partizipativen und agilen Ansatz für den Handel haben diese Unternehmen das Potenzial für qualitäts- und wettbewerbsfähige Lösungen in einem unter- beziehungsweise nicht entwickelten Anpassungsmarkt.
Allerdings bleibt das Potenzial der anpassungsorientierten Bedürfnisse von Kleinunternehmen – sowohl Investitionen als auch sozioökonomische Chancen zu erschließen – weitgehend unerforscht. Das Hauptaugenmerk liegt vielfach auf Klimaschutzmaßnahmen. Zudem können sich abzeichnende Chancen nur dann genutzt werden, wenn Akteure und Akteurinnen innerhalb eines Ökosystems sowie die politischen Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen die Nachfrage nach anpassungsorientierten Lösungen ankurbeln und die in diesem Bereich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmer unterstützen.
Anpassung an den Klimawandel: Was können Kleinunternehmen tun?
Wie diese Herausforderungen gelöst werden können, stand am 4. April 2019 im Zentrum des SEED-Symposiums zu nachhaltigen und inklusiven Unternehmen in Südafrika. Wie kann die Einbindung des Privatsektors in die Anpassung an den Klimawandel optimiert werden? Welche Rolle können Kleinunternehmen sinnvollerweise übernehmen? Mit diesen Leitfragen schickten SEED und der lokale Partner Trade & Industrial PolicyStrategies (TIPS) die Teilnehmenden in eine interaktive Session. Mit der Methodik des Policy-Prototyping von SEED wurde herausgearbeitet, wie nachhaltiges und inklusives Wirtschaften konkret genutzt werden kann, um Produkte und Dienstleistungen für eine effektive Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Weiterhin wurde bestimmt, wie sie besser unterstützt werden können.
Während des Symposiums wurden mehrere ausschlaggebende Erfolgsfaktoren identifiziert, auf die sich alle Akteurinnen und Akteure im Privatsektor konzentrieren sollten:
- Kapazitätsaufbau für anpassungsorientierte Unternehmen
- Lernen im Peer-to-Peer- und Community-to-Community-Format
- Werbung für Anpassung durch lokale Spitzenreiter
- politische und finanzielle Unterstützung sowie Markterweiterung
- Förderung von Kreislaufmodellen
- Integration von Kleinunternehmen in Lieferketten und
- Einpreisen von Umweltkosten in Geschäftsmodelle.
Forschungsbericht zu unternehmerischen Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel
Thematisch griff die Session den kürzlich veröffentlichten Forschungsbericht von TIPS zu Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel und Lücken im Ökosystem auf. Die Studie beinhaltet wichtige Beiträge von SEED sowie sechs Fallstudien zu in Südafrika ansässigen Unternehmern, die aktiv an der Anpassung an den Klimawandel arbeiten.
Sie sind an von SEED unterstützten Unternehmen interessiert, die aktiv Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel und zum Klimaschutz bieten? Hier finden Sie die Preisträgerinnen und Preisträger der Low Carbon Awards 2018, die auf dem Symposium 2019 vorgestellt wurden.
Über SEED
SEED wurde 2002 gegründet und ist eine globale Partnerschaft für Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung und zur Förderung der Green Economy. SEED ist davon überzeugt, dass Unternehmen bei der nachhaltigen Entwicklung eine tragende Rolle spielen. SEEDs Unternehmensförderungsprogramme in Asien und Afrika unterstützen kleine und wachsende Unternehmen, indem sie deren Kapazitätsaufbau und geschäftliche Entwicklung fördern. Die Ökosystemprogramme konzentrieren sich auf politische Maßnahmen sowie Finanzierungs- und Kooperationsmaßnahmen, die die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Unternehmertums verstärken. SEED ist ein von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und nukleare Sicherheit (BMU) finanziertes Projekt. adelphi ist der Projektträger von SEED.
Kontakt: Linde Wolters