
Viele Kommunen nehmen deutschlandweit eine Schlüsselrolle im Klimaschutz ein, denn ohne sie lassen sich die ambitionierten nationalen Klimaziele nicht erreichen. Dabei geht es längst nicht mehr nur darum, die bevorstehenden Herausforderungen durch den Klimawandel zu bewältigen, sondern auch darum, welche Chancen sich daraus ergeben. Das konsequente und logische Vorgehen der Kommunen hat nicht nur anhaltende und nachhaltige Effekte, sondern kann auch schon zum jetzigen Zeitpunkt eine positive Wirkung zeigen. Kommunale Klimaschutzprojekte können den Finanzhaushalt entlasten, Energiekosten senken, die regionale Wertschöpfung steigern oder zur erhöhten Lebensqualität der Bürger und Bürgerinnen beitragen. Der kommunale Handlungsspielraum ist groß und viele Kommunen zeigen innovative Konzepte und langfristige Strategien.
Im Kontext der sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit ist der Landkreis München mit seinen Klimaschutzaktivitäten ein Vorreiter. Im Auftrag der Energieagentur Ebersberg-München unterstützte dieses Projekt die Ausgestaltung einer Zukunftsaktie für den Landkreis München. Diese Aktie soll sowohl regionale Klimaschutzprojekte wie zum Beispiel die Renaturierung von Mooren, Humusaufbau oder die Förderung von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien als auch globale Vorhaben, wie etwa Wiederaufforstungsprojekte oder Erneuerbare-Energien-Projekte im globalen Süden unterstützen. Indem sie Zukunftsaktien kaufen, können der Landkreis ebenso wie Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine finanziell zum Erreichen der lokalen Klimaziele beitragen. Ihr eigener CO2-Fußabdruck ist dabei die Berechnungsgrundlage für die Höhe ihrer Investition. Die Gelder fließen in die Region zurück, wo sie Klimaschutzmaßnahmen vor Ort (mit)finanzieren, sowie an Akteure und Akteurinnen weltweit, um mittelfristige Klimaschutzziele zu erreichen. Damit ist diese Aktie ein wegweisendes Instrument für das Erreichen der kommunalen Klimaneutralität und ergänzt die bestehenden Klimaschutzaktivitäten des Landkreises.
adelphi entwickelte in diesem Vorhaben eine belastbare Kriterienmatrix für jene regionalen Projekte, die ab 2020 über die Zukunftsaktie gefördert werden sollen. Das Projektteam erstellte einen Kriterienkatalog, der dabei hilft, die Projekte beispielsweise nach THG-Einsparungen, Klimaschutzeffizienz, Nachhaltigkeit, Übertragbarkeit, Verwaltungsaufwand, Sozialverträglichkeit oder Öffentlichkeitswirksamkeit zu bewerten. Weiterhin wurden Indikatoren definiert, mithilfe derer die Projekte auf ihre Wirksamkeit überprüft werden können.