
Im Mai 1992, im Vorfeld des Weltgipfels in Rio de Janeiro, bekannte sich eine kleine Gruppe von Banken zur Verantwortung des Finanzsektors für die Umwelt. Aus dieser Gruppe ging unter Einbeziehung von Versicherungen die UNEP Financial Initiative (UNEP FI) hervor. Die UNEP FI-Erklärung wurde ein branchenweiter Standard für umweltengagierte Finanzdienstleister mit zwischenzeitlich mehr als 300 Unterzeichnern. Rasch offenbarte sich aber die Schwäche der Initiative: Jedem war gestattet, sich mit dem Label UNEP FI-Unterzeichner zu schmücken. Einen Mechanismus, der die Einhaltung von Wort oder Sinn der UNEP FI-Erklärung kontrolliert hätte, gab es nicht. Wiederholte Male wurden deshalb einzelne der deutschen Unterzeichner kritisiert, dass sie den Worten nicht Taten folgen ließen.
Das beschriebene Vorhaben sollte hier aufklären und die umweltrelevanten Aktivitäten der deutschen UNEP FI-Unterzeichner analysieren. Gleichzeitig wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die an UNEP-FI beteiligten Institute von der Initiative künftig besser unterstützt werden könnten. Die Untersuchung zeigte unter anderem, dass die Zahl der „Trittbrettfahrer“ aufgrund von Anstrengungen von UNEP FI und einer internen Umstrukturierung schon deutlich abgenommen hatte. Die Umweltperformance der deutschen Mitglieder war insgesamt recht hoch, auch wenn es noch einzelne problematische Institute gab. Während die Integration von Umweltaspekten in zahlreichen Geschäftsbereichen gute Fortschritte gemacht hatte, war bei den eigentlichen Produkten der Bankinstitute die Integration am wenigsten weit gediehen.