
Im Pariser Klimaabkommen haben sich die unterzeichnenden Länder zu nationalen Klimaschutzbeiträgen (Nationally Determined Contributions, NDCs) verpflichtet. Mexiko will im Rahmen seines NDC seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 22 Prozent reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Land entschieden, ein nationales Emissionshandelssystem (EHS) als marktbasiertes Instrument für den Industrie- und Stromsektor einzuführen. Der mexikanische Senat beschloss daher im April 2018 eine Reform des Klimaschutzgesetzes, um einen gesetzlichen Rahmen für die Einführung des EHS zu schaffen. Im Oktober 2018 wurde ein Gesetzesentwurf für eine Pilotphase des EHS verabschiedet, die 2020 beginnen und die im Entwurf festgehaltenen Designelemente des EHS in der Praxis testen soll.
Als Kapazitätsaufbaumaßnahme für die Gestaltung und Einführung eines EHS im mexikanischen Kontext hat die International Carbon Action Partnership (ICAP), deren Projektträger adelphi ist, gemeinsam mit der GIZ die "EHS-Akademie Mexiko" in Form eines dreitägigen Trainings vom 23. bis 25. Juli 2019 in Mexiko-Stadt vorbereitet und durchgeführt. Ziel des Trainings war es, mexikanischen Entscheidungstragenden und wichtigen Stakeholdern auf nationaler und regionaler Ebene ein solides Verständnis der wichtigsten Konzepte und Gestaltungselemente eines EHS sowie der Anforderungen für eine effektive Umsetzung des Instruments im mexikanischen Kontext zu vermitteln, insbesondere während der EHS-Pilotphase, die im Januar 2020 begann. Die Schulung trug zu einem besseren Verständnis darüber bei, warum ein EHS ein effektives Instrument für den Klimaschutz in Mexiko ist, sowie über die notwendigen Schritte, um das Pilot-ETS umzusetzen, zu evaluieren und in ein verpflichtendes EHS zu überführen. Das Training machte somit die Schritte und Maßnahmen klarer, die benötigt werden, um die Infrastruktur für ein EHS zu entwickeln, zu implementieren und/oder zu verbessern, die sektorübergreifende Koordination zu diesem Thema zu verbessern und das zukünftige Engagement mit anderen Interessengruppen in Mexiko zu erleichtern.
ICAP war zusammen mit der GIZ verantwortlich für die Konzeption und Planung des Kurses, die Erstellung von Materialien zum Kapazitätsaufbau und interaktiven Trainingselementen sowie die Umsetzung und Durchführung des Trainings in Mexiko-Stadt.