Fachstudienreise für chinesische Experten zum Emissionshandel

Fires and pollution in Southern China and Vietnam

Die Volksrepublik China ist nicht nur die zweitgrößte Wirtschaft der Welt, sondern auch der größte Energiekonsument und Emittent von Treibhausgasen (THG). Die chinesische Regierung hat sich deswegen die Minderung von THG-Emissionen und die Entwicklung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft als wichtige Ziele gesetzt. Eine zentrale Rolle soll dabei das nationale Emissionshandelssystem (EHS) übernehmen, dessen Start für 2017 vorgesehen ist. Zur Vorbereitung hat die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC) bereits 2011 sieben Provinzen und Städte als Pilotregionen ausgewählt: Guangdong, Hubei, Beijing, Shanghai, Tianjin, Chongqing und Shenzhen. Die Pilot-EHS starteten in den Jahren 2013 und 2014 und sollen die Grundlage des nationalen EHS sein.

Bis zum Start des nationalen EHS ist es von zentraler Bedeutung, die für die Umsetzung des EHS benötigten Kapazitäten in Regierungsstellen in Regionen aufzubauen, die nicht an den Pilotmodellen teilnehmen. Dieses Ziel verfolgte eine Studienreise chinesischer Fachleute vom 25. Oktober bis 11. November 2015 in Deutschland. Zu den Teilnehmern gehörten Vertreter der lokalen Entwicklungs- und Reformkommissionen (DRC) sowie weiterer Institutionen unter der Führung der NDRC. Die Studienreise wurde von der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) unterstützt.

Die von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beauftragte Studienreise lieferte den Teilnehmern einen umfassenden Überblick über Theorie und Praxis des Emissionshandels in Deutschland und Europa. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf den für ein EHS benötigten Verwaltungsstrukturen sowie Arbeitsprozessen seitens der zuständigen Behörde. Gemeinsam mit seinen Partnern FutureCamp, DIW Econ und dem Öko-Institut war adelphi für die Konzeption und Umsetzung der Studienreise verantwortlich. adelphis Leistungen umfassten neben der allgemeinen Organisation und Begleitung der chinesischen Delegation auch die Entwicklung von Lehrmaterialien, die Moderation verschiedener Dialogformate und Expertenvorträge.