
Ende September 2015 veröffentlichte das ukrainische Umweltministerium ein Konzeptpapier zur Einführung eines nationalen Emissionshandelssystems (EHS). Ziel ist es, das EHS bis 2017 an den Start zu bringen und bereits 2019 mit dem europäischen Emissionshandelssystem (EU ETS) zu verknüpfen. Das EHS soll die energieintensive ukrainische Wirtschaft auf einen kohlenstoffarmen Entwicklungspfad bis 2030 führen, indem es Investitionen in Energieeffizienz und kohlenstoffarme Technologien fördert, und damit zur Erfüllung der internationalen Verpflichtungen zur Emissionsminderung beitragen.
Zur Unterstützung der Entwicklung des ukrainischen EHS wurde adelphi vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) beauftragt, eine Studienreise in Berlin für eine Delegation ukrainischer Experten zu organisieren, die für die Umsetzung des ukrainischen EHS verantwortlich sind. Unter den Teilnehmern waren Mitarbeiter des ukrainischen Umweltministeriums, der ukrainischen Industrie- und Handelskammer sowie des Sekretariats des ukrainischen Ministerkabinetts.
Während der fünftägigen Studienreise hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich intensiv mit dem rechtlichen und institutionellem Rahmen des EU ETS und seiner Umsetzung in Deutschland vertraut zu machen. Zu diesem Zweck wurden Fachtreffen mit Vertretern des BMUB, der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) und Experten von DIW Econ, FutureCamp und adelphi organisiert. Während dieser Treffen wurden zahlreiche Themen des europäischen Emissionshandelssystems besprochen, zum Beispiel das System zur Überwachung, Berichterstattung und Prüfung (MRV) von Treibhausgasemissionen, der Aufbau und die Führung eines Emissionsregisters und Fragen zur Festlegung der Obergrenze (Cap) in einem EHS. Darüber hinaus wurde das ukrainische Konzeptpapier vorgestellt und diskutiert.
Die Studienreise wurde von adelphi als Teil des Projektes "Wissen teilen, Kompetenzen stärken: Capacity Building zu Emissionshandelssystemen" in Kooperation mit den Projektpartnern FutureCamp und DIW Econ realisiert.