Extremwetterereignisse wie Dürren stellen fragile Staaten und Regionen vor neue sicherheitspolitische Herausforderungen. Doch wissen wir immer noch sehr wenig über die besonderen Bedingungen, unter denen solche Ereignisse zur Eskalation gewaltsamer Konflikte führen können. Die vorliegende Analyse mit Fokus auf substaatliche Regionen in Sub-Sahara Afrika soll hier für mehr Klarheit sorgen. Konkreter wird der Frage nachgegangen, inwiefern Konfliktrisiken im Zusammenhang mit Dürreperioden von der Beschaffenheit lokaler Infrastrukturen abhängig sind. Insbesondere liegt hier das Augenmerk auf Straßen und Wasserinfrastrukturen, die für die Vorbeugung von Gewalt und Bewältigung von Dürren eine wichtige Rolle spielen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Dürren im Zusammenspiel mit einem wenig ausgebauten Straßennetzwerk lokal zu einem höheren Risiko von zivilen Konflikten führen. Ethnisch-identitäre Konflikte im Zusammenhang mit knappem Regen treten wiederum dort mit höherer Wahrscheinlichkeit auf, wo der Zugang zu alternativem Wasserquellen begrenzt ist. Somit wird deutlich, dass Schlüsselinfrastrukturen maßgeblich dafür sind, ob im Zusammenhang mit schweren Dürreperioden gewaltsame Konflikte ausbrechen. Es gibt jedoch wichtige Unterschiede im Hinblick auf verschiedene Typen von Infrastrukturen und Konfliktformen. Nichtsdestotrotz sollte die Konflikt-induzierende Wirkung von Niederschlagsschwankungen in Sub-Sahara Afrika nicht überschätzt werden, da sie in der vorliegenden Analyse im Vergleich zur Wirkung anderer, politischer und sozioökonomischer Faktoren eher schwach ausfällt.