Die leitungsgebundene Wärmeversorgung ist bereits ein wichtiger Bestandteil des deutschen Energieversorgungssystems und trägt insbesondere in Städten und Kommunen zu einer sicheren Wärmeversorgung mit regionaler Wertschöpfung bei. Aus der ambitionierten energie- und klimapolitischen Zielstellung der Bundesregierung ergibt sich nun die Notwendigkeit, innerhalb weniger Jahrzehnte einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen.
Für die Realisierung dieser langfristigen Zielstellung können innovative Wärmenetzsysteme eine entscheidende Rolle spielen. Wärmenetze können ein wichtiges Bindeglied zur Einbindung von erneuerbaren Energiequellen in die Wärmeversorgung sein und erleichtern die Nutzung von energieeffizienter Kraft-Wärme-Kopplung und Abwärme in erheblichem Maße. So lassen sich gewerbliche und industrielle Abwärmequellen nur durch die Infrastruktur leitungsgebundener Wärmeversorgung sinnvoll erschließen.
Das vorliegende Strategiepapier zeigt auf, wie der für den Klimaschutz notwendige Strukturwandel für die leitungsgebundene Wärmeversorgung durch eine Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen positiv beeinflusst werden kann. Anhand ausgewählter Beispiele soll deutlich werden, welcher politische Handlungsrahmen erforderlich ist, damit insbesondere Niedrigtemperatur-Wärmenetze (Wärmenetze 4.0) einen Beitrag für eine erfolgreiche Wärmewende beisteuern können.