Wie Umweltpolitik mit Hilfe der Verhaltensökonomik optimiert werden kann

Für das Umweltbundesamt erforscht adelphi Umsetzbarkeit und Effektivität umweltpolitischer Instrumente, die mit verhaltensökonomischen Erkenntnissen angepasst wurden. Das neue Projekt ist ein wichtiger Beitrag zum aktuellen Diskurs über die Relevanz der Verhaltensökonomik in der Umweltpolitik.

19.02.2014

In der Umweltpolitik kommt bereits heute ein breiter Mix verschiedener Instrumente zum Einsatz. Hierunter fallen beispielsweise rechtliche, planerische , marktwirtschaftliche oder auch informatorische Instrumente. Gemeinsam ist diesen Instrumenten, dass sie häufig auf der Annahme eines rational agierenden und nutzenmaximierenden Menschen basieren. In Bereichen, in denen solche klassischen Anreizinstrumente nur unzureichende Ergebnisse erzielen, lassen sich durch die Anwendung kleiner – auf verhaltensökonomischen Erkenntnissen beruhender – Optimierungen signifikante Effekte erzielen.

Das neue Projekt "INCENT II – Innovative Ansätze zur Verbesserung der Anreizwirkungen umweltpolitischer Instrumente: Weiterentwicklung des umweltökonomischen Instrumentariums" hat zum Ziel im Auftrag des UBA, Möglichkeiten der Optimierung umweltpolitischer Instrumente durch die Verhaltensökonomik zu prüfen. Gleichzeitig wird die konkrete Umsetzbarkeit und Effektivität solcher Instrumente im Rahmen von zwei Praxisexperimenten erforscht: einen Test zur Optimierung des Stromrechnungsdesigns und eine Erprobung der Kommunikation von Betriebskosten von Haushaltsgroßgeräten am Verkaufsort. Indem die Anwendbarkeit und Bedeutung verhaltensökonomischer Erkenntnisse sichtbar gemacht wird, kann so ein wichtiger Beitrag zur Erweiterung des umweltpolitischen Portfolios geleistet werden.