
In Indien können Reformen im Abfallsektor zur erheblichen Verminderung von Treibhausgasemissionen beitragen. Mit einer jährlichen Abfallmenge von etwa 75 Millionen Tonnen ist der Abfallsektor derzeit der zweitgrößte Methanemittent des Landes. Reformen im Abfallsektor können nicht nur Indiens Engagement im Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern.
"Nationally Appropriate Mitigation Actions (NAMAs)" sind ein mögliches Klimaschutzinstrument, mit dem sich solche Reformen anstoßen und umsetzen lassen. NAMAs erlauben die Quantifizierung von Emissionsminderungen und ein Monitoring der tatsächlich erzielten Einsparungen. In Zusammenarbeit mit Perspectives hat adelphi bereits eine "Machbarkeitsstudie für eine NAMA im Abfallsektor in Indien" entwickelt. Die Studie hat die Möglichkeiten der Entwicklung von NAMAs in der indischen Abfallwirtschaft erkundet und potentiell geeignete Minderungsoptionen identifiziert.
Vor diesem Hintergrund unterstützten adelphi und Perspectives die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) bei der Entwicklung eines NAMAs für den indischen Abfallsektor. Basierend auf den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie hat das Projektteam die passendste NAMA-Option identifiziert und eine entsprechende Baseline formuliert. Außerdem entwickelte das Projektteam ein System zur Überwachung, Berichterstattung und Prüfung (MRV), um sowohl die durch das NAMA erreichte Reduktion der Treibhausgase, als auch erreichte Co-Benefits quantitativ zu erfassen. Zudem wurden Maßnahmen zur Kapazitätsentwicklung und zu einem kontinuierlichen Dialog mit allen relevanten Stakeholdern definiert. Aufgrund der Komplexität des indischen Abfallsektors umfasste der Kreis der relevanten Stakeholder Vertreter verschiedener Gruppen wie unter anderem staatliche Akteure auf kommunaler und bundestaatlicher Ebene sowie die Zentralregierung, den Privatsektor, den Non-Profit-Sektor, Forschungseinrichtungen und internationale Geberorganisationen.