
Der schnell voranschreitende Klimawandel hat immer stärkere Auswirkungen auf unsere Wasserressourcen. Längere und intensivere Dürreperioden, Überschwemmungen und Sturmfluten wirken sich auf verschiedene Art und Weise auf Binnengewässer und Küstenregionen aus. Wasserknappheit, veränderte Niederschlagsmuster und die Verschlechterung der Wasserqualität haben weitreichende Folgen auf die Trinkwasserversorgung und den Gewässerschutz. Nachhaltiges Wassermanagement ist notwendig, um die Resilienz der Wasserressourcen zu erhöhen und damit auf zukünftige Extremwetterlagen und klimatische Veränderungen vorbereitet zu sein. Nur so kann die Wasserversorgung für wasserabhängige Wirtschaftssektoren ebenso wie Ökosysteme langfristig gesichert werden. Zwar benötigt der Übergang zu einem klimaresilienten Wassermanagement ambitionierte Anpassungsmaßnahmen, doch werden diese einmal umgesetzt, bringen sie in der Praxis viele Synergieeffekte für andere Nachhaltigkeitsziele, etwa für den Klima- und Naturschutz.
Die Vorbereitungsphase der neuen EU-Anpassungsstrategie, die Anfang 2021 veröffentlicht wurde, bot die Möglichkeit, um wichtige Fragen im Kontext der Klimaanpassung zu adressieren: Fördert die gegenwärtige Politik in ausreichendem Maße ein klimaresistentes Wassermanagement über Sektoren hinweg und in grenzüberschreitenden Zusammenhängen? Werden die politischen Bestimmungen den erforderlichen Wandel herbeiführen, um wasserbezogene Risiken zu verhindern, insbesondere für Sektoren oder an Orten, die am stärksten betroffen sein werden? Und wie können wir sicherstellen, dass ihre Umsetzung in den EU-Mitgliedstaaten mit dem Klimawandel Schritt hält oder sogar noch vor ihm voranschreitet? Dieser Fragen nahm sich auch die Fachkonferenz “Climate change and the European water dimension – increasing resilience” am 4. und 5. November an, an der 200 Schlüsselakteure und -akteurinnen aus Wissenschaft, Politik und Praxis teilnahmen. Die Konferenz fand im Rahmen der Trio-Ratspräsidentschaft Deutschlands, Sloweniens und Portugals statt und wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) ausgerichtet.
Als Projektleitung war adelphi maßgeblich an der Umsetzung aller Elemente der Konferenz beteiligt und hat insbesondere die Federführung für die Entwicklung von Politikempfehlungen und Hintergrunddokumenten übernommen. Zusammen mit FreshThoughts Consulting plante und organisierte adelphi die ausschließlich digital stattfindende Konferenz und entwickelte vor allem die Inhalte, um diese auf eine robuste wissenschaftliche Grundlage zu stellen. Dafür erarbeitete das Konsortium ein umfangreiches Hintergrundpapier, das Einblicke in die wichtigsten Themen und Entwicklungen ermöglicht. Damit sollte eine lebhafte und zielführende Diskussion auf der Konferenz gefördert werden, die es den Teilnehmenden erlaubt, dringliche Herausforderungen und Lösungen im Kontext wasserrelevanter Anpassung zu identifizieren. Die Konferenz hatte zudem den Anspruch, zusammen mit den Teilnehmenden konkrete Handlungserfordernisse und Empfehlungen für relevante EU-Politikinstrumente und -prozesse, wie beispielsweise für die neue Anpassungsstrategie, abzuleiten. Deswegen wurde im Vorfeld ebenfalls ein Policy Paper entwickelt, das nach der Konferenz deren Ergebnissen entsprechend finalisiert wurde.