Die leitungsgebundene Wärmeversorgung ist bereits ein wichtiger Bestandteil des deutschen Energieversorgungssystems und trägt insbesondere in Städten und Kommunen zu einer sicheren Wärmeversorgung mit regionaler Wertschöpfung bei. Immerhin knapp 5,7 Millionen Haushalte werden in Deutschland mit Nah- und Fernwärme versorgt, das entspricht etwa 14 Prozent des Wohngebäudebestandes. Allerdings beträgt der Anteil erneuerbarer Energien an der leitungsgebundenen Versorgung lediglich ca. 10 Prozent.
Die Energiewende erfordert zu einem wesentlichen Teil auch eine Wärmewende. Niedrigtemperatur-Wärmenetze können erneuerbare Energien und Abwärme perspektivisch kosteneffizient und flexibel integrieren und damit einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen dieser Wärmewende leisten. So lassen sich gewerbliche und industrielle Abwärmequellen nur durch die Infrastruktur leitungsgebundener Wärmeversorgung sinnvoll erschließen.
Die Kurzstudie „Rahmenbedingungen für die Umsetzbarkeit von innovativen (LowEx-Mehrleiter) Wärmenetzen“ fasst Projektergebnisse des Forschungsprojekts LowExTra zusammen und zeigt auf, unter welchen Rahmenbedingungen die Umsetzung von innovativen und klimafreundlichen Wärmenetzen begünstigt werden kann. Die Potentiale für die Umsetzbarkeit werden in der vorliegenden Studie aus vier unterschiedlichen Perspektiven des Forschungsprojekts betrachtet:
die technische Umsetzbarkeit eines LowEx Mehrleiternetzes (TU Berlin – HRI),
die Bedingungen des wirtschaftlichen Betriebs eines solchen Netzes (IÖW),
die Betrachtung der notwendigen politischen Rahmenbedingungen für die Realisierung (adelphi) und
die Akzeptanz eines solchen Konzeptes durch die Wirtschaft und mögliche Nutzer (nexus Institut).