Lena Ruthner und Anton Barckhausen: Zwei neue Gesichter in adelphis Geschäftsleitung
News vom 29. Apr. 2024
News vom 10. Okt. 2011
Auf einem zweitägigen Workshop am 2. und 3. Oktober 2011 in Goma, Demokratische Republik Kongo, stellte adelphi nationalen Naturschutzbehörden und -organisationen, die in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu tätig sind, Produkte und Berichte zu Landnutzungskartierungen vor. Die kartographischen Instrumente und Trainingseinheiten wurden im Laufe des durch das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm finanzierten G-MOSAIC-Projekts entwickelt. Der von adelphi, der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission und dem World Wildlife Fund (WWF) veranstaltete Workshop wurde von einem Vertreter des Gouverneurs von Nord-Kivu offiziell eröffnet. Es nahmen sowohl das kongolesische Umwelt-, Bergbau- und Landwirtschaftsministerium als auch 20 NRO’s teil, die in der Landschaftserhaltung oder Raum- und Landnutzungsplanung aktiv sind.
Seit 2009 haben adelphi, die GFS und andere Partner des G-MOSAIC-Projekts Satellitenbilder, kartographische Daten, Nachrichtenberichte, Datenbestände zu Konflikten sowie Forschungsarbeiten gesammelt und ausgewertet, um aktuelle Informationen bezüglich des Ressourcen- und Konfliktmanagements in der Demokratischen Republik Kongo zur Verfügung zu stellen. Schwierigkeiten im Management natürlicher Ressourcen sind häufig eng mit politischen und sozialen Konflikten auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene verbunden. Während soziale und ethnopolitische Fragen in den Konflikten eine Hauptrolle gespielt haben, ist die Verteilung von Gewinnen aus der Ausbeutung natürlicher Ressourcen ein Faktor für das Fortbestehen bewaffneter Gruppen. Gleichzeitig behindern die Nachwirkungen des Konflikts die Entwicklung eines transparenten und verantwortungsvollen Managements der natürlichen Ressourcen des Landes und begünstigen eine nicht nachhaltige und schädliche Nutzung mineralischer Rohstoffe und Wälder. Da die Mehrheit der kongolesischen Bevölkerung von Landwirtschaft, Jagd, Fischerei und Forstwirtschaft als Existenzgrundlage abhängt, ist eine nachhaltigere Ressourcennutzung und eine gerechtere Verteilung des aus den natürlichen Ressourcen generierten Gewinns dringend erforderlich. Mehrere Organisationen wie das Congolese Institute for Nature Conservation (ICCN), das International Rescue Committee (IRC), Conservation International (CI), die Wildlife Conservation Society (WCS) und das Tayna Center for Conservation Biology (TCCB) arbeiten mit lokalen Gemeinden zusammen, um dabei zu helfen, Biodiversität zu erhalten und gleichzeitig alternative Einkommensmöglichkeiten zu fördern. Diese Organisationen erstellen und nutzen Kartierungen als Teil ihres Ressourcenmanagements; beispielsweise sind regelmäßig Karten erforderlich, um Mitgliedern lokaler Gemeinden die Lage und Fläche von Naturschutzgebieten aufzuzeigen. Die Naturschutzorganisationen verfügen über umfangreiche Felddaten und Expertenwissen bezüglich ihrer Regionen und konnten daher im Rahmen des Workshops dabei helfen, die von den G-MOSAIC-Projektpartnern erzeugten Karten zu korrigieren und zu ergänzen; während umgekehrt die Projektpartner zu der Arbeit der Naturschutzorganisationen beitragen konnten, indem sie eine aktuelle, auf Satellitenbildern aus 2010 basierende Landnutzungskartierung zur Verfügung stellten. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund wichtig, dass aktuelle, raumbezogene Geo-Daten der Demokratischen Republik Kongo teuer und nicht leicht erhältlich sind. Darüber hinaus boten die G-MOSAIC-Projektpartner bei dem Workshop kartographische Instrumente und Trainingseinheiten für die Teilnehmer an.